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Über den Audiowalk

Herzlich Willkommen zum Audiowalk "Orte der (Un-)Sichtbarkeit"! Wir begeben uns auf eine Reise zu Orten, die für Menschen eine ganz persönliche Bedeutung haben: Menschen, die vor dem Mauerfall und bis zum Ende der DDR nach Hamburg gekommen sind. Aber warum eigentlich „Orte der (Un-)Sichtbarkeit“? Wir möchten Hamburger Orte neu entdecken.

Es sind die Orte aus den Erinnerungen und Erzählungen von insgesamt 18 Menschen, die wir Zeitzeuginnen und Zeitzeugen nennen, da sie in der ehemaligen DDR gelebt haben. Wir begeben uns an unsichtbare Orte, die erst durch ihre Geschichten sichtbar werden. Das können ganz alltägliche, aber auch bekannte Orte sein. 

In fünf Touren und an 16 verschiedenen Stationen erfahrt ihr, was diese Orte für die Menschen bedeutet haben - und auch heute noch bedeuten. Die Erinnerungen der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen bilden das Herzstück des Audiowalks. Ihre Erzählungen werden eingeordnet und kommentiert. Zudem gibt es zu jeder Station eine Vielzahl an Dokumenten zu entdecken. Jede Tour führt euch zu drei bis vier Stationen und dauert etwa 45 Minuten. Dabei könnt ihr euch direkt an die Orte begeben oder sie von zuhause aus anhören – egal ob ihr in Hamburg lebt, die Stadt besucht oder euch einfach für die Orte interessiert. Der Audiowalk und die „Orte der (Un-)Sichtbarkeit“ können hier auf der Website angehört werden oder sind über die App Guidemate abrufbar.

Audio-Tour 1

Diese Tour startet an der Elbe am Platz der Deutschen Einheit. An diesem Ort geht es um die Frage, welchen Stellenwert der Tag der Deutschen Einheit heute erinnerungskulturell einnimmt. An der Trostbrücke 1 befand sich seit 1970 die Hilfsorganisation „Flüchtlingsstarthilfe“. Sie stand mit Rat, Tat und Sachspenden zur Seite und vermittelte an wichtige Anlaufstellen in Hamburg. Der Verein arbeitete eng mit den „Helfenden Händen“ zusammen. Durch ihre Aktivitäten gerieten sie auch ins Visier der Stasi, die solche Organisationen als feindlich betrachtete und sie daher auch in Hamburg intensiv beobachtete. Am Jungfernstieg soll es darum gehen, inwieweit bekannte Orte auch für persönliche Erinnerungen des Ankommens in einer neuen Stadt wichtig sind. An der letzten Station der Tour, dem Hanseviertel, geht es vor allem um Hamburg als Sehnsuchtsort und wie dieser von Zeitzeug:innen wahrgenommen wurde.

Audio-Tour 2

Die sogenannte Lettow-Vorbeck-Kaserne war vor allem in den 1950er Jahren ein zentraler Ort des Ankommens für Menschen aus der DDR. Auf der Suche nach Unterbringungsmöglichkeiten wurden in Hamburg ehemalige Kasernen als Durchgangslager für geflüchtete Menschen genutzt. In der Lettow-Vorbeck-Kaserne wurden über 5000 Menschen untergebracht, die eigentlich dem Bundesland Nordrhein-Westfalen zugewiesen waren. Um die Organisation, die Unterbringung und den Alltag in der Kaserne geht es auf Tour zwei des Audiowalks. 

Audio-Tour 3

Tour drei beginnt an den Landungsbrücken. Hier wird es auch um die Frage gehen, ob und wann eine neue Stadt so etwas wie Heimat werden kann. Danach geht es mit der Linie 62 auf die Elbe. Die Elbe als Verbindungsfluss hat für viele Zeitzeug:innen eine ganz besondere Bedeutung. Die Tour endet in Finkenwerder. Hier gab es bis in die 1970er Jahre hinein ein Durchgangslager, in dem Menschen eine Unterkunft gefunden haben. Auch zwei Zeitzeug:innen kamen hier in den 1950er Jahren unter, nachdem sie zuvor in der Lettow-Vorbeck-Kaserne gelebt hatten. Das Durchgangslager Finkenwerder am Neßpriel war zu der Zeit für diejenigen vorgesehen, die auch in Hamburg bleiben konnten. 

Audio-Tour 4

Tour vier führt zum Fischmarkt und auf die Reeperbahn, die nicht nur touristische Hot-Spots waren und sind, sondern auch für Ankommende aus der DDR wichtige Orte waren. Der Fischmarkt war für viele ein touristisches Highlight. Dies zeigte sich auch nach dem Mauerfall, als viele Menschen aus der DDR die Hansestadt besuchten. Wie der Fischmarkt war auch die Reeperbahn für viele der Zeitzeug:innen ein Ort, den man in Hamburg einfach besucht haben muss. Außerdem spielt noch ein weiterer Ort des Ankommens im Jahr 1989 eine zentrale Rolle: die Casa Marina — ein Schiff, das für viele zu einem vorübergehenden schwimmenden Zuhause wurde. Auf diesem wurden ganz in der Nähe des Fischmarkts -vor allem kurz nach dem Mauerfall- viele Menschen untergebracht. 

Audio-Tour 5

Die letzte Tour des Audiowalks beginnt im Hauptbahnhof. Danach geht es zum Schauspielhaus und zum CVJM und damit an die Alster, an welcher der Audiowalk endet. Die Ankunft an einem Bahnhof kann mit ganz unterschiedlichen Geschichten verbunden sein, damals wie heute. Abschied und Begrüßung liegen hier dicht beieinander. In unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof befindet sich das Schauspielhaus, das für einige der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen aus den 1950er und 60er Jahren ein wichtiger Ort war, mit dem sie viele Erinnerungen vor allem an ihre Anfangszeit in Hamburg verknüpfen. An der Alster wird das Haus des CVJM eine Rolle spielen. Die Unterstützung des Vereins reichte von ersten Übernachtungsmöglichkeiten bis zu regelmäßigen Treffen und gemeinsamen Reisen und Unternehmungen. Der Audiowalk hat an der Elbe begonnen und endet an der Alster mit der Verbindung zweier Flüsse, die ineinander übergehen – genau wie die Stationen und die Geschichten des Audiowalks. 

PRODUKTION AUDIOWALK

Oliver Hermann

Sprecher

Markus Voigt

Musik, Sounds, Endproduktion

Theresa Hertrich

Planung, Gestaltung und inhaltliche Umsetzung

Jan Krawczyk

Planung, Gestaltung und inhaltliche Umsetzung
»Orte der (Un-)Sichtbarkeit« ist ein Kooperationsprojekt des Arbeitsfeldes Public History der Universität Hamburg und der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg. Es wird im Bundesprogramm »Jugend erinnert«, in der Förderlinie SED-Unrecht der Bundesstiftung Aufarbeitung gefördert.

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