Hauptbahnhof - „Ich bin in der Freiheit, was kann mir hier noch passieren?“
Der Hamburger Hauptbahnhof ist einer Bahnhöfe mit einem der höchsten Passagieraufkommen in Deutschland. Hier sehen wir Menschen, die sich begrüßen und verabschieden — aber meistens kennen wir ihre Geschichten nicht. Einige dieser Geschichten hören wir nun und erfahren, dass der Bahnhof für mehr stehen kann als unbeschwertes Reisen. Für die Zeitzeug:innen ist es ein Ort, der auch für den Umgang der DDR mit seinen Bürger:innen steht. In der DDR konnte man sich nicht einfach in Rostock in den Zug setzen und seine Familie in Hamburg besuchen. Uneingeschränktes Reisen war zu keiner Zeit möglich. Für Menschen, die aus der DDR nach Hamburg kamen, weil sie aus politischer Haft entlassen wurden, geflohen sind oder ihren Eltern hinterherreisen durften, war ein Bahnhof nicht nur Ort des Ankommens, sondern der Startpunkt in ein neues Leben in Freiheit. Die Ankunft an einem Bahnhof kann also mit ganz unterschiedlichen Geschichten verbunden sein, damals wie auch heute...
Weiterführendes Material zur Station hier.
Blick auf die Gleise des Hamburger Hauptbahnhofs aus den Akten des MfS. Jahr und Datum der Aufnahme unbekannt (Copyright: BArch, MfS, HA VIII, 301, 0017)
Der Hamburger Hauptbahnhof im Jahr 1986 (Copyright: https://commons.wikimedia.org/wiki/User:Smiley.toerist)
Auch der Hamburger Hauptbahnhof wurde vom MfS (Ministerium für Staatssicherheit oder umgangssprachlich: Stasi) beobachtet. Hier ein Foto des Eingangs „Hauptbahnhof Nord“ an der Kirchenallee. Jahr und Datum der Aufnahme unbekannt (Copyright: BArch, MfS, HA VIII, 301, 0020)
Die erste Seite eines Berichts der Hauptabteilung VIII/7/3 des MfS aus dem Jahr 1970. IMS (Inoffizieller Mitarbeiter zur politisch-operativen Durchdringung und Sicherung des Verantwortungsbereiches) „Klaus“ beschreibt hier den Aufbau des Hamburger Hauptbahnhofs (Copyright: BArch, MfS, HA VIII, Nr. 217)