Manfred begann 1960 seine Lehre. Er sagt von dieser Zeit, dass er dies immer im Bewusstsein tat, aus der DDR rauszuwollen. Nach seiner Ausbildung ging Manfred zur Volksarmee, zur Marine, und fuhr im Anschluss zur See. Er arbeitete auf verschiedenen Schiffen in der DDR als Maschinist. Am 22. Januar 1965 stach er mit der MS Halberstadt von Rostock aus in See und kam am nächsten Tag im Hamburger Hafen an. Er trug sich schon länger mit dem Gedanken, vom Schiff zu fliehen. Als sie auf der Elbe unterwegs waren und Hamburg ansteuerten, wurde dieser Gedanke konkret und er entschloss sich zu einer spontanen Flucht. Während seiner Wache in der Nacht sprang er kurz von Bord und versteckte sein Gepäck. Am Morgen des 24. Januar verließ er das Schiff zu seinem offiziellen Landgang, holte seine versteckte Tasche und meldete sich im ersten Pförtnerhaus im Hafen. Von dort wurde er zur Polizei geschickt, die ihm die Adresse vom CVJM gab, wo er eine Unterkunft bekam. Von dort ging es für ihn erstmal für ein paar Wochen ins Auffanglager nach Oberursel und dann weiter nach Gießen, bevor er rund fünf Wochen später wieder nach Hamburg kam. Hier bewohnte er zunächst ein kleines Zimmer in Fuhlsbüttel. Manfreds Ziel war es, so schnell wie möglich Geld zu verdienen, da er nach seiner Flucht nur eine Aktentasche und einen kleinen Koffer besaß. Zunächst arbeitete er als freier Verkäufer, was ihm aber überhaupt nicht zusagte. Manfred lernte seine Frau in Hamburg kennen, fand Arbeit und studierte an der Abendschule Maschinenbau.